Von Aufbau her hat ein wasserführender Kamin große Ähnlichkeit mit einem klassischen Kamin mit Brennraum. Allerdings verfügt er im Gegensatz zu diesem über einen sogenannten integrierten Wärmetauscher. Hierbei handelt es sich um eine Vorrichtung, durch die während der Nutzung des Kamin Wasser fließt. Hierbei überträgt sich ein Teil der Wärme des Feuers auf das Wasser, daher die Bezeichnung Wärmetauscher. Das Wasser erhitzt sich also und transportiert die Wärme weiter zu einem Pufferspeicher. In diesem kann sie so lange verbleiben, bis die Wärme benötigt wird. Ist das der Fall, können mittels dieses Systems auch andere Räume beheizt werden. Es beschränkt sich also nicht auf den Raum, in welchem sich der Kamin befindet.
Der Vorteil eines wasserführenden Kamins besteht darin, dass man einen Teil von dessen erzeugter Wärme speichern und auf andere Räume übertragen kann.
Hierdurch muss die Zentralheizung weniger benutzt werden, was zu einer Reduktion der Heizkosten führt. Außerdem verschafft einem ein solches System die Möglichkeit, die durch ein Kaminfeuer erzeugte Wärme wesentlich effizienter nutzen zu können. Nachteilig ist, dass die höhere Komplexität eines solchen Systems auch eine aufwendigere Planung und Installation erfordert. Hierdurch fallen höhere Anschaffungskosten an.
Was muss man beim Kauf beachten?
Heizsystem
Ein wasserführender Kamin zeichnet sich dadurch aus, in das bereits vorliegende Heizsystem eingebunden zu werden. Da es sich hierbei um eine sehr komplexe Aufgabe handelt, sollte unbedingt entsprechendes Fachpersonal konsultiert werden. Eine typische Ansprechperson ist der zuständige Schornsteinfeger. Außerdem sollte ein fachkundiger Heizungsinstallateur hinzugezogen werden.
Größe, Gewicht und Brennraummaße
Hinsichtlich der Maße geht es nicht nur darum, wie Platz zur Verfügung steht bzw. wie viel Platz man bereit ist zur Verfügung zu stellen. Aus Brandschutzgründen muss es nämlich auch möglich sein, bestimmte Sicherheitsabstände einzuhalten. Die Höhe liegt für gewöhnlich zwischen einem Meter und zwei Metern. Andere bedeutsame Eigenschaften sind die Größe des Brennraums und der Durchmesser des Rauchrohrs. Ersteres entscheidet darüber, wie groß das zu verwendende Brennholz sein darf und wie viel man hiervon einlegen kann. Bei den meisten Modellen beträgt das Volumen des Brennraums ungefähr 35 · 35 · 35 Zentimeter.
Der Rauchrohrdurchmesser legt hingegen sogar fest, ob das jeweilige Modell überhaupt mit den örtlichen Gegebenheiten kompatibel ist. Dieses Rohr muss nämlich an den Schornstein angeschlossen werden und um das durchführen zu können, einen geringeren Durchmesser als dessen Öffnung aufweisen.
Meistens liegt der Rauchrohrdurchmesser bei zirka 15 Zentimetern. Angesichts eines empfindlichen Untergrunds kann auch dem Gewicht des jeweiligen Kamins eine große Bedeutung zukommen. Etwa bei Holzdielen empfiehlt sich die Verwendung einer Unterlage aus Metall oder feuerfestem Glas. Weil manche Modelle bis zu 300 Kilogramm wiegen, kann es ansonsten zu einer heftigen Beschädigung des Fußbodens kommen.
Material
In der heutigen Zeit werden viele Kamine aus Eisenblech gefertigt. Aufgrund seiner Eigenschaften kann dieses Material für die unterschiedlichsten Designs genutzt werden. Es erwärmt sich außerdem sehr schnell, kühlt jedoch auch sehr schnell wieder ab. Ein Klassiker unter den zum Kaminbau verwendeten Materialien ist Gusseisen. Es zeichnet sich durch enorme Robustheit und Hitzebeständigkeit aus. Hierdurch verändert dieses Material seine Form auch angesichts sehr hoher Temperaturen nicht. Gusseisen stellt es einen guten Wärmespeicher dar. Das heißt, es benötigt zwar längere Zeit, um sich zu erwärmen, kühlt jedoch auch nur langsam wieder. Vom Design her wirken Kamine aus Gusseisen rustikal bis nostalgisch.
Unter den Materialien, welche zum Ofenbau verwendet werden, gilt Speckstein als der mit Abstand beste Wärmespeicher.
Konkret heißt das, er nimmt die entsprechende Hitze auf und gibt sie über einen sehr langen Zeit raum hinweg nach und nach ab. Außerdem ist dieses Material sehr dekorativ und mit den unterschiedlichsten Einrichtungsstilen kompatibel. Der Stein wird besonders wegen seiner natürlichen und individuellen Optik geschätzt. Letzteres verdankt er der Tatsache, dass jeder Stein eine individuelle Maserung aufweist.
Platzierung und Montage
Bei der Platzierung eines wasserführenden Kamins so wie bei Kaminen generell muss aus Brandschutzgründen immer ein Mindestabstand zu Wänden und Möbeln eingehalten werden. Auch bezüglich dieses Themas ist die ideale Ansprechperson der zuständige Schornsteinfeger. Der Abstand zur Rückwand und zu Seitenwänden sollte mindestens 20 Zentimeter betragen, bei einem Modell mit Seitenscheiben 65 Zentimeter. Von der Brennraumtür aus gesehen dürfen sich in einem Radius von 80 Zentimetern keine leicht entflammbaren Gegenstände befinden. Hierzu zählen beispielsweise Textilien oder Holz. Besteht der Untergrund aus einem leicht entflammbaren Material gilt es auch ihn entsprechend zu schützen. Solche Materialien sind z. B. Parkett, Holzdielen, Laminat, Linoleum oder Teppich. Eine typische Gefahrenquelle ist aus dem Brennraum herausfallende Glut. Dem lässt sich jedoch mittels einer passenden Unterlage aus Metall oder feuerfestem Glas begegnen.
Je nach Leistung sind für einen wasserführenden Kamin ein bis zwei Quadratmeter Grundfläche erforderlich. Nach oben hin sollten solche Öfen stets frei sein, damit die Strahlungswärme ungehindert entweichen kann. Bei der Montage der muss ein Abgasanschluss gelegt werden. Hierzu wird das entsprechende Rauchrohr vom oberen Bereich des Kamins aus zum Schornstein geführt. Dafür ist üblicherweise ein Wanddurchbruch von Nöten. Viele Modelle verfügen zudem über einen Außenluftanschluss. Dieser ist optional nutzbar und dient dazu, die Effektivität zusätzlich zu steigern.
Heizleistung
Die Heizleistung wird in Kilowatt (kurz: kW) angegeben. Je höher dies ist, desto mehr Wärme erzeugt der Kamin. Diese Leistung sollte auf die Größe des jeweiligen Raumes abgestimmt werden. Entsprechende Hersteller geben diesbezüglich meist ein bestimmtes Raumheizvermögen an. Dieses besagt für welche Raumgröße sich der jeweilige Ofen eignet. Handelt es sich um ein gut isoliertes Haus, werden allgemein 0,1 kW pro Quadratmeter empfohlen. Angesichts eines Zimmers von 90 Quadratmetern Größe, ergäbe das eine ideale Heizleistung von 9 Kilowatt. Bei einer weniger gut isolierten Immobilie empfiehlt es sich hingegen, etwas großzügiger zu rechnen. Demnach könnte man beispielsweise von 0,15 kW pro Quadratmeter aus gehen. Ein Kamin mit einer Heizleitung von 9 kW wäre in diesem Fall die ideale Wahl für einen Raum von 60 Quadratmeter Größe Hierbei handelt es sich jedoch nur um Richtwerte. Es kann folglich immer zu kleineren oder größeren Abweichungen kommen.
Wirkungsgrad und Energieeffizienz
Über den Wirkungsgrad wird angegeben, wie effizient ein Kamin arbeitet. Dieses Thema sollte stets auch unter finanziellen Gesichtspunkten betrachtet werden. Denn je effizienter das jeweilige Modell, desto mehr Heizkosten lassen sich mit ihm einsparen. Außerdem sinkt mit zunehmendem Wirkungsgrad die Menge an erforderlichem Brennmaterial, was ebenfalls ein gewisses Maß an Kostenersparnis mit sich bringt. Um in Deutschland zugelassen zu werden, muss der Wirkungsgrad mindestens 70 % betragen. Es sind jedoch auch Modelle erhältlich, die bis zu 80 % erreichen. Für ein Maximum an Energieeffizienz sollte die Verbrennung rückstandslos ablaufen.
Ein geeigneter Indikator hierfür ist die beispielsweise gegeben, wenn ein Kamin offiziell nach der Norm DIN EN 13240 geprüft ist. Ein weiterer zuverlässiger Richtwert ist die Energieeffizienzklasse. Das Minimum sollte bei Energieeffizienzklasse „A“ liegen. Die drei Steigerungen hiervon heißen „A+“, „A++“ und „A+++“.
Brennstoffe
Hierbei wird zwischen Dauerbrennstoffen und Zeitbrennstoffen unterschieden. Wie die Bezeichnungen bereits erahnen lassen, brennen erstere sehr viel länger als letztere. Die Kategorie Dauerbrennstoffe bilden Kohle und Kohlebriketts. Holz stellt hingegen einen Zeitbrennstoff dar. In manchen Kaminen können sowohl Dauer- als auch Zeitbrennstoffe verfeuert werden. Plant man seinen Ofen als Ersatz für eine Heizung zu nutzen, sollte bei diesem auf jeden Fall das Verfeuern von Kohle möglich sein. Diese wärmt sehr viel effizienter und hat wie bereits erwähnt eine längere Heizdauer.
Sicherheit
Um maximale Sicherheit zu gewährleisten, sollte ein Kamin sowohl über eine eigene Luftzufuhr als auch über eine selbst und luftdicht verschließende Tür verfügen. So lässt sich verhindern, dass giftige Gase wie Kohlenstoffmonoxid in den jeweiligen Raum gelangen.
Fazit
In der heutigen Zeit, wo Energiesparen ein immer drängenderes Thema darstellt, kommt auch solchen Dingen wie wasserführenden Kaminen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Sie räumen ihren Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit ein, in den Genuss der Vorzüge eines typischen Kamins zu kommen und gleichzeitig etwas für die Umwelt das eigene Budget zu tun. Und auch wenn so etwas zunächst mit einem hohen Maß Aufwand und Kosten verbunden ist, so beseht doch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es sich unterm Strich rechnet. Nichtsdestotrotz sollte man gerade aufgrund der sollte man sich gerade aufgrund dieses großen Aufwands vorab eingehend mit diesem Thema auseinandersetzen.
Da wäre zunächst die Integration des wasserführenden Kamins in das bereits vorliegende Heizsystem. Wie bei vielen anderen Schritten sollte man sich diesbezüglich eingehend mit entsprechend geschultem fachpersonal beraten. Davon sich als Laie hierin zu versuchen, kann allein aus sicherheitstechnischen Gründen nur abgeraten werden. Die Maße eines solchen Kamins müssen zu den Gegebenheiten des jeweiligen Standorts passen.
Hierbei spielen auch sicherheitstechnische Aspekte eine große Rolle. In Bezug auf das Material stehen diverse Optionen zur Verfügung. Von diesen hat jede ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Diesbezüglich liegt es an den potenziellen Käuferinnen und Käufern zu entscheiden, was am besten zu ihren Anforderungen passt. Bei der Platzierung spielt das Thema Sicherheit eine fundamentale Rolle. Man darf nicht vergessen, dass sich hierbei trotz aller Modernität immer noch eine Feuerstelle handelt. Und Feuer stellt an sich stets eine Gefahrenquelle dar. Auch hierbei empfiehlt sich fachmännischer Rat, nicht zuletzt deshalb, weil der anschließende Schritt, nämlich die Montage, ausschließlich durch entsprechendes Fachpersonal durchgeführt wird.
Heizleistung wichtig!
Angesichts der Heizleistung müssen wieder die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden. Hierbei ist in erster Linie die Größe des jeweiligen Raumes von Bedeutung. Aber es gibt darüber hinaus auch noch andere Faktoren, welche zu berücksichtigen sind, beispielweise die Qualität der Wärmedämmung.
Der Wirkungsgrad und die Energieeffizienz entscheiden mit darüber, inwieweit sich ein wasserführender Kamin letztlich rechnet. Hierfür sollte der Wirkungsgrad möglichst groß sein. Dasselbe gilt für die Energieeffizienzklasse. Was mögliche Brennstoffe angeht, ist die Auswahl groß, da es sogar Modelle gibt, welche sowohl das Verfeuern von Kohle als auch das von Holz erlauben. Aber auch diesbezüglich muss man sich vorab genau überlegen, welche Anforderungen man an das Produkt stellt. Das Thema Sicherheit ist in Bezug auf Öfen ein omnipräsentes, was stets im Kopf behalten werden muss. Denn grundsätzlich sollte ihm bei jeder anzustellenden Überlegung oberste Priorität zukommen.