Wie sein Name bereits verrät, stammt der Schwedenofen aus Skandinavien. Seine Ursprünge liegen im Jahr 1910. Ausgehend von Nordeuropa begann man in dieser Zeit Öfen einzuführen, welche mit Sichtfenstern ausgestattet waren. Hierdurch stellten diese nicht nur eine Wärme-, sondern auch eine Lichtquelle dar. Bis zu diesem Zeit kannte man in Europa nur offene und komplett geschlossene Kamine sowie solche, die lediglich über eine kleine Öffnung mit schmiedeeisernem Gitter verfügten. Die Sichtfenster der damals neu aufkommenden Kamine bestanden aus Mineralen, welche in wissenschaftlicher Hinsicht der Gruppe der Glimmer zugeordnet werden. Sie sind beständig gegenüber Temperaturen von bis zu 600 °C.
Mittlerweile sind Schwedenöfen und Kaminöfen zu einer Kategorie verschmolzen. Zu dieser zählt man üblicherweise alle Modelle, welcher bereits komplett vorgefertigt sind und dementsprechend bloß noch angeschlossen werden müssen.
Solche können meistens völlig frei in dem entsprechenden Raum platziert werden. Im Gegensatz zu anderen Modellen neigen Schwedenöfen eher dazu Wärme direkt abzugeben, anstatt sie zu speichern. Hierdurch kann die Temperatur in dem jeweiligen Raum binnen kurzer Zeit merklich erhöht werden. Als Material kommen bei Schwedenöfen meist Stahl oder Gusseisen zum Einsatz. Zum Befeuern kann man sowohl fossile als auch biogene Brennstoffe wie beispielsweise Scheitholz verwenden. Bei Betrachtung der Wärme, welche ein solcher Ofen abgibt, muss zwischen Strahlungswärme und Konvektionswärme unterschieden werden. Strahlungswärme entsteht dadurch, dass der Torso des Ofens die Wärme des Feuers aufnimmt und sie anschließend in den jeweiligen Raum abstrahlt. Zur Erzeugung von Konvektionswärme sind in der Verkleidung des Ofens spezielle Belüftungsschächte verbaut. Mittels dieser wird Luft aufgenommen, welche sich dann erhitzt. Über ein entsprechendes Gebläse gibt der Ofen die heiße Luft anschließend nach oben hin in jeweiligen Raum ab.
Design beim Schwedenofen
Schwedenöfen sind in ganz unterschiedlichen Design erhältlich. Zur Beantwortung der Frage, welche Option desbezüglich die bestmögliche darstellt, gilt es zu überlegen, welchen Wohnstil man bevorzugt bzw. welcher bereits vorliegt. In diesen sollte sich der Kamin harmonisch einfügen. Entscheidend ist hierbei vor allem die Verkleidung des jeweiligen Modells. Besteht diese aus Naturstein verleiht das dem entsprechenden Ofen ein mediterranes und gleichzeitig natürlich wirkendes Design, welches sich sehr gut Stühlen und Sesseln aus Rattan kombinieren lässt. Modelle aus Gusseisen passen hingegen sehr gut zu einem im typischen Landhausstil eingerichteten Zimmer. Dementsprechend harmonieren sie hervorragend mit Möbeln aus massivem Holz. In Bezug auf die jeweiligen Wände empfiehlt sich Weiß oder auch ein helles Beige. Demgegenüber hebt sich ein solcher besonders gut ab.
Es sind auch Kamine mit einer Verkleidung aus Stahl erhältlich. Sie passen besonders gut zu einer schlichten, modernen Einrichtung mit vielen Leder und Glasmöbeln. Ist die Verkleidung es Ofens gekachelt, fügt sich das jeweilige Modell ausgezeichnet in einen Altbau ein. Hierdurch wird ein traditionelles Ambiente erzeugt. Aber auch zu einem Neubau kann ein solcher Kamin sehr gut passen. Hierdurch lässt sich ein deutlicher Akzent setzen, denn die Blicke von Betrachterinnen und Betrachtern werden automatisch auf den entsprechenden Ofen gelenkt.
Platzierung und Montage
Bei der Platzierung eines Schwedenofens gilt es einige Dinge zu beachten: Zunächst sollte der entsprechende Raum über eine Möglichkeit zur Belüftung wie beispielsweise mindestens ein Fenster verfügen. Außerdem muss eine Größe mindestens zwölf Quadratmeter betragen. Besonders viel Aufmerksamkeit verdient zudem das Thema Brandschutz. Sollte der jeweilige Fußboden nicht feuerfest sein, empfiehlt sich eine Unterlage aus entsprechendem Material. Hierdurch begegnet man der stets vorhandenen Gefahr von umherfliegenden Funken oder herausfallender Glut. Solche Unterlagen bestehen meist aus Stahl oder feuerfestem Glas. Überdies sollte stets ein ausreichend großer Abstand zu jedwedem leicht entflammbaren Material gewahrt werden. Hierzu zählen besonders Holz und Textilien. Dasselbe gilt in Bezug auf Wände.
Von dem Brennraum aus gesehen sollte der Abstand immer mindestens einen Meter, zu den Seiten hin minimal 80 Zentimeter betragen.
Grundsätzlich kann man einen Schwedenofen such selbst anschließen. Im Netz finden sich entsprechende Anleitungen hierzu. Prinzipiell ist man jedoch immer auf der sichereren Seite, wenn zur Erledigung dieser Aufgabe geschultes Fachpersonal zu Rate gezogen wird. Das gilt insbesondere dann, wenn man wenig oder gar keine Erfahrung auf diesem Gebiet hat. In jedem Fall muss ein Ofen vor Inbetriebnahme durch den zuständigen Schornsteinfeger abgenommen werden.
Heizleistung
In dieser Hinsicht muss erst einmal zwischen Nennwärmeleistung und Heizleistung unterschieden werden. Die Nennwärmeleistung wird üblicherweise in Kilowatt (kurz: kW) angegeben. Für gewöhnlich bewegt sie sich zwischen 4 und 8 kW. Definiert wird die Nennwärmeleistung als Heizleistung eines Ofens, wenn dieser im Dauereinsatz befindet. Von Interesse ist lediglich bei der Überprüfung der Anlage durch einen Schornsteinfeger. Die Norm DIN EN 13240 legt sie als Prüfgröße fest, um hierdurch alle Öfen unabhängig von ihrem Hersteller miteinander vergleichen
zu können.
Die Heizleistung gibt man ebenfalls in Kilowatt an. Aus der Sicht potenzieller Kundinnen und Kunden ist sie von deutlich größerem Interesse, denn es gilt ein Modell auszuwählen, dessen Leistung möglichst gut zu den jeweiligen Bedürfnissen passt. Inwieweit das der Fall ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einen davon bildet die Größe des jeweiligen Raumes. Als Faustregel gilt hierbei, dass es jeweils 0,1 kW braucht, um einen Quadratmeter Wohnfläche zu beheizen. Diesbezüglich muss jedoch auch bedacht werden, dass Immobilien unterschiedlich gut isoliert sind. So ist bezüglich neuerer Häuser, aufgrund der besseren Isolierung, häufig eine geringere Leistung von Nöten, als hinsichtlich älterer Bauwerke. Beispielsweise kann ein 50 Quadratmeter großer Raum in einem Haus aus den 1970er-Jahren, ganz der besagten Faustregel entsprechend, eine Leistung von 5 kW erfordern, während für ein Zimmer derselben Größe in einem modernen Bau nur noch etwa 2,5 kW, also die Hälfte, nötig sind.
Die Heizleistung darf auch nicht zu hoch sein, da es hierdurch zu einer Überhitzung des entsprechenden Raumes kommen kann.
Wirkungsgrad
Dieser spiegelt das Verhältnis zwischen der Menge an verbrauchtem Brennstoff und der Heizleistung wieder. Es sollte möglichst hoch sein. Als Minimum gelten 73 %.
Art der Luftzufuhr
Zur Entstehung eines typischen Kaminfeuers ist die Zufuhr von Sauerstoff bzw. Luft von Nöten. Das geschieht bei modernen Schwedenöfen auf drei verschiedene Arten: der primären, der sekundären und der tertiären Luftzufuhr. Primärluft kommt in der Phase des Anheizens zum Einsatz. Sie strömt von außerhalb in den Kamin und von unten schließlich in den Brennraum. Hierbei kommt die Luft entweder aus dem zu beheizenden Raum oder wird über eine externe Zufuhr in den Heizkreislauf eingespeist. Die Hauptphase eines jeden Verbrennungsprozesses regelt hingegen die sekundäre Luftzufuhr. Sie wird dem Brennraum so zugeführt, dass die Sekundärluft gleichzeitig der sogenannten Scheibenspülung dient.
Schwedenöfen zeichnen sich insbesondere durch die Tatsache aus, dass sie nicht nur eine Wärme, sondern auch eine Lichtquelle darstellen.
Man kann bei ihnen das Kaminfeuer die gesamte Zeit über sehen. Während der Verbrennung von Holz entsteht jedoch Ruß, welcher sich auf der absetzt und hierdurch den Blick auf das Feuer trübt. Mittels einer geeigneten Luftzufuhr lässt es sich jedoch vermeiden, dass es innerhalb des Brennraums zu Luftverwirbelungen kommt, aufgrund derer das passiert. Den entsprechenden Vorgang bezeichnet man als Scheibenspülung.
Hierzu wird etwa bei Schwedenöfen eine spezielle Sekundärluftzufuhr verbaut. Diese befindet am oberen Rand des Brennraums. Über sie strömt Luft von außen in den Brennraum. Weil diese jedoch kälter und damit schwerer ist, als die dortige Luft, strömt sie abwärts, an der Sichtscheibe entlang. Auf diese Weise kommt es zu einer permanenten Überströmung der Scheibe, wodurch sich eine Art Trennwand bildet, welche diese von den Abgasen der Feuerstelle abschirmt. Da sich Ruß bildet, wenn solche Abgase an der Scheibe kondensieren, also vom gasförmigen in den flüssigen bzw. den festen Zustand übergehen, kann er auf diese Weise gar nicht erst entstehen. Im hinteren Teil des Brennraums findet die tertiäre Luftzufuhr statt. Über sie wird das Feuer direkt mit frischer Luft versorgt, was dieses anfacht und den Verbrennungsprozess verstärkt.
Hierdurch reduzieren sich die Emissionen.
Der dennoch entstehende Rauch wird über den Schornstein abgeführt. Lediglich Asche bleibt im Brennraum zurück. Sie stellt ein Parameter dafür dar wie effizient der Ofen arbeitet, denn je weniger Asche, desto höher die Effizienz.
Brennstoffe
Diesbezüglich kommen verschiedene Materialien in Betracht. Hierzu gehört beispielsweise das Holz bestimmter Bäume. Besonders geeignet sind z. B. Vertreter der Gattungen der Ahorne, Birken, Fichten, Lärchen und Eichen. Viele Menschen schätzen hierbei die typische Kaminatmosphäre, die durch das charakteristische Knacken erzeugt wird, welches Holz beim Verbrennen verursacht. Im Vergleich zu anderen ist dieser Brennstoff außerdem sehr kostengünstig. Überdies hat man eine große Auswahl an Hölzern, welche sich alle mehr oder weniger zum Verfeuern eignen. Nachteilig wirkt sich jedoch aus, dass man Holz nur dann Brennstoff verwenden sollte, wenn es in ausreichendem Maße getrocknet ist. Das bringt wiederum einen hohen zeitlichen Aufwand mit sich. Zudem erfordert die Aufbewahrung größerer Mengen Brennholz sehr viel Platz. Diesbezüglich empfiehlt sich die Anschaffung eines geeigneten Kaminholzregals.
Eine Alternative stellen Holzpellets dar. Hierfür konzipierte Öfen verfügen über einen Vorratsbehälter, mittels dem die Befeuerung aufrecht erhalten werden kann. Das reduziert einerseits den Arbeitsaufwand, da nicht wie bei anderen Kaminen ständig Brennmaterial nachgelegt werden muss. Andererseits benötigt man auch sehr viel weniger Platz zum Lagern von Brennstoff.
Holzpellets mweisen zudem ein hohen Wirkungsgrad auf.
Für gewöhnlich gestaltet sich die Anschaffung eines zum Verfeuern von Pellets geeigneten Ofen jedoch sehr kostenintensiv. Und auch hinsichtlich des Brennmaterials selbst ist momentan nicht absehbar wie sich die Preise künftig entwickeln werden. Zudem fehlt bei entsprechenden Öfen das typische Ambiente, welches viele Menschen besonders schätzen.
Kohle kann ebenfalls zum Einsatz kommen. Sie erzeugt eine über einen sehr langen Zeitraum anhaltende Wärme. Überdies kann man sowohl Stein- als auch Braunkohle verwenden. Zu den negativen Aspekten gehört jedoch, dass es sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, ein entsprechendes Feuer zu entzünden. Außerdem lässt sich die Wärme schlecht regulieren.
Wasserführend
Ein wasserführender Schwedenofen eröffnet einem die Möglichkeit parallel zu Heizungswärme auch warmes Wasser zu erzeugen. Hierzu wird Wasser in Heizungskreislauf des Ofens eingespeist und dadurch erhitzt. Die Kopplung von zwei sonst meist sonst meist separaten Vorgängen spart Energie und ist dadurch besonders umweltfreundlich. Unter den wasserführenden Öfen gibt sowohl solche für das Verfeuern von Scheitholz als auch solche für Holzpellets. Überdies werden sogenannte Kombiöfen angeboten, welche sich für beide Brennstoffe eignen.
Manchmal lassen sich für die Anschaffung eines solchen Kamins auch Zuschüsse vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz: BAFA) bekommen.
Nachteilig ist jedoch der höhere manuelle und technische Aufwand bei der Bedienung eines solchen Modells. Zudem sind Anschaffung und Montage deutlich kostenintensiver. Dasselbe gilt für die Planung. Überdies können wasserführende Schwedenöfen üblicherweise nur als zusätzliche Heizung neben einer Zentralheizung fungieren.
Fazit
Im Vergleich zu offenen Kaminen und solchen, welche überhaupt keinen Blick auf das Feuer zulassen, stellen Schwedenöfen eine Art Mittelweg dar. Sie schotten Nutzerinnen und Nutzer vor dem Kaminfeuer ab, gewähren ihnen aber dennoch einen guten Blick hierauf. Hierdurch fungieren sie nicht nur als Wärme-, sondern auch als Lichtquelle.
Zudem gestaltet sich der mit der Anschaffung eines solchen Ofens verbundene Aufwand für gewöhnlich sehr gering, da er schon fertig produziert ist und folglich nur noch angeschlossen werden muss. Zudem gibt es eine enorme Auswahl an unterschiedlichen Modellen. Das gilt sowohl für die Optik als auch in Bezug auf die Fähigkeiten.