Pelletöfen zeichnen sich dadurch aus, dass sie über das Verfeuern von Holzpellets betrieben werden. Das sind stäbchenförmige Holzteilchen mit maximal 25 Millimetern Durchmesser. Sie werden entweder aus den Resten hergestellt, welche in der Industrie beim Sägen von Holz anfallen oder auf Grundlage von nicht sägefähigem Holz.

Gegenüber anderen Brennmaterialien bieten Holzpellets den Vorteil einer einheitlichen Dichte. Das sorgt für ein gleichmäßiges Abbrennen des entsprechenden Feuers und folglich auch für eine gleichmäßige Emission der entstehenden Wärme.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Pelletöfen automatisch entzündet werden können. Sie erfordern weder ein manuelles Entzünden noch das stetige Nachlegen von Brennholz, was solchen Öfen ein nur sehr geringes Maß an Arbeitsintensität verleiht.

Was muss man beim Kauf beachten?

Typen von Pelletöfen

Einzelofen

Mit einem solchen lässt sich für gewöhnlich nur der Raum beheizen, in dem man ihn aufgestellt hat. Dafür hat er den Vorteil, sehr leicht installiert werden zu können.

Wasserführender Pelletofen

Mit einem solchen Modell lässt sich ebenfalls der Aufstellraum beheizen. Hinzu kommt, dass es sich unterstützend auf die Zentralheizung auswirkt. Mittels eines Wärmetauschers wird die Wärme in den Heizkreislauf eingespeist. Bestenfalls verfügt ein solcher Pelletofen auch über einen sogenannten Puffer. Hierunter versteht man einen mit Wasser befüllten Wärmespeicher, welcher dazu dient, möglicherweise auftretende Differenzen zwischen der Menge an erzeugter und der Menge an verbrauchter Wärme auszugleichen. Es geht darum, die Erzeugung in zeitlicher Hinsicht vom Verbrauch zu entkoppeln.

Kombi-Pelletofen

Diese Art kann man entweder als Einzelofen oder Wasserführenden Pelletofen erwerben. Sie zeichnet aus, dass sowohl Holzpellets als auch Scheitholz verfeuert werden kann. In Bezug auf das Brennmaterial verschaffen solche Öfen ihren Besitzerinnen und Besitzern folglich ein hohes Maß an Flexibilität. Von Nachteil ist jedoch der hohe Preis.

Pellet-Heizeinsatz

Wer bereits einen Ofen besitzt, jedoch gerne mit Holzpellets heizen würde, braucht sich deshalb nicht extra einen Pelletofen anzuschaffen. Über einen entsprechenden Heizeinsatz lässt sich dies ebenfalls ermöglichen. Ein solcher kann problemlos in den bereits vorhandenen Ofen integriert werden und verfügt zudem häufig über ein Lager für Holzpellets.

Dimensionen

Länge, Breite und Höhe eines Pelletofens können von Modell zu Modell sehr stark variieren. Bei einer entsprechenden Auswahl sollte man vor allem die räumlichen Kapazitäten bedenken, welche vor Ort für den Ofen zur Verfügung stehen bzw. welche man bereit ist für den Ofen zur Verfügung zu stellen. Überdies gilt es, an die optische Wirkung zu denken, welche durch den Pelletofen erzielt werden soll. Während große und breite Modelle dazu neigen, einen Raum beträchtlich zu dominieren, halten sich kleine und schmale eher dezent im Hintergrund.

Design

Da sich ein Pelletofen für gewöhnlich deutlich sichtbar in einem Raum befindet, welcher zudem häufig für längere Aufenthalte genutzt wird, spielt aus Sicht vieler potenzieller Käuferinnen und Käufer auch das Design eine entscheidende Rolle. Auch diesbezüglich ist die Auswahl vielseitig. Das gilt sowohl für Größe und Form als auch hinsichtlich der Farbe und anderer Eigenschaften. So wirken manche Modelle modern und andere eher nostalgisch.

Oftmals besteht der Korpus eines Pelletofens aus Stahl. Hinsichtlich der Verkleidung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Entscheidet man sich beispielsweise für Kacheln, erhält der Ofen hierdurch einen Landhausstil. Andere sehr häufig verwendete Materialien sind Sandstein und Gusseisen. Hinsichtlich der Form stehen runde und rechteckige Modelle zur Auswahl.

Aber auch die Art, wie man einen Ofen innerhalb des entsprechenden Raums platziert, übt einen Einfluss auf dessen optische Wirkung aus. Pelletöfen können bei Bedarf auch wie offene Kamine in eine geeignete Wand integriert werden. In Bezug auf die farbliche Gestaltung gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Klassisch sind Öfen mit einer glänzenden Metalloptik. Im Handel finden sich jedoch auch Modelle in stark hiervon abweichenden Farben.

Heizleistung und Anwendung

Natürlich müssen zur Beantwortung der Frage, welcher Pelletofen der am besten geeignete ist, auch die räumlichen Gegebenheiten berücksichtigt werden. In dieser Hinsicht spielt vor allem die Größe des jeweiligen Raumes eine entscheidende Rolle. Sie muss in Relation zu der Heizleistung des jeweiligen Ofens betrachtet werden. Ist diese zu hoch, kommt es zur Überhitzung des Raumes, ist sie hingegen zu niedrig, wird die gewünschte Zimmertemperatur stets unterschritten werden. Eine Faustregel besagt, dass zum Beheizen von 10 Quadratmetern Raum ein Kilowatt (kurz: kW) Heizleistung nötig sind.

Die meisten Pelletöfen erbringen eine Leistung von 6 bis 10 kW. Mittels dieser können folglich Räume mit einer Größe von 60 bis 100 Quadratmetern ideal beheizt werden.

Es werden jedoch auch Modelle mit einer geringeren oder höheren Leistung angeboten. Wie bereits erwähnt, handelt es sich dabei jedoch nur um eine Faustregel. Folglich ist stets mit kleineren oder größeren Abweichungen zu rechnen. Klassische Beispiele, bezüglich derer so etwas eintreten kann, sind Räume, die entweder sehr gut oder sehr schlecht isoliert wurden.

Kosten und Verbrauch

So vielseitig wie die Auswahl an unterschiedlichen Modellen ist, so groß ist auch die entsprechende Preisspanne. Einen entscheidenden Faktor stellt hierbei die Art des jeweiligen Pelletofens dar. Einzelöfen sind bereits für weniger als 2.000 Euro erhältlich. Die Anschaffung eines Wasserführenden Pelletofens gestaltet sich hingegen kostenintensiver. 2.000 Euro sind hierbei das Minimum. Ursächlich dafür ist die höhere Heizleistung. Einen Faktor, welchen es neben den Anschaffungskosten zu bedenken gilt, stellt die Montage des entsprechenden Ofens dar. Laut Vorschrift muss ein Pelletofen zudem mit einer feuerfesten Bodenplatte ausgestattet sein. Diese stellt eine Brandschutzmaßnahme dar, weil es in Folge der Benutzung des Ofens zum Herausfliegen von Funken kommen kann. Für die Anschaffung einer solchen Platte sollte man mit ungefähr 200 Euro rechnen.

Weitere Kosten entstehen aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Abnahme des Ofens durch den zuständigen Schornsteinfeger und für den Fall, dass man das jeweilige Modell mit einer speziellen Verkleidung versehen möchte.

Einen weiteren Kostenfaktor stellt die Anschaffung von Heizmaterial dar. Im Schnitt kostet eine Tonne Holzpellets 250 Euro. Laut einer Faustformal entspricht die Heizleistung von zwei Kilogramm solcher Pellets der von einem Liter Heizöl. Während zwei Kilogramm Holzpellts heruntergerechnet 50 Cent kosten, beläuft sich der momentane Preis für einen Liter Heizöl auf 1,60 Euro, also mehr als das Dreifache. Wie viele Pellets man verbraucht, hängt davon ab, wie lange der Ofen täglich in Betrieb ist, ob es sich um einen Alt- oder Neubau handelt und welche Heizleistung erbracht wird. Laut einer weiteren Faustregel verbraucht ein Einzelofen in einem 50 Quadratmeter großen Raum pro Jahr rund 600 Kilogramm Holzpellets, was Kosten in Höhe von 150 Euro nach sich zieht. Nutzt man seinen Pelletofen als Zentralheizung, würde sich der Jahresverbrauch auf etwa vier bis sechs Tonnen belaufen. Die Anschaffungskosten für das Heizmaterial betrügen dann 1.000 bis 1.500 Euro.

Zündvorgang

pelletofenFür den Zündvorgang innerhalb eines Pelletofens bedarf es Strom, was ebenfalls Kosten verursacht. Wie viel Strom darüber hinaus verbraucht wird, ist von dem jeweiligen Modell abhängig. Handelt es sich um einen halbautomatischen Pelletofen, also einen, bei dem die Holzpellets manuell nachgefüllt werden müssen, liegt der Stromverbrauch bei etwa 120 Watt pro Stunde. Bezüglich eines vollautomatischen Modells, bei dem auch das Nachfüllen automatisch abläuft, ist der stündliche Stromverbrauch hingegen mehr als doppelt so groß. Hierzu wieder eine Faustregel: Für einen Einzelofen in einem 50 Quadratmeter großen Raum fallen pro Jahr ungefähr 60 Euro Stromkosten an. Um einen optimalen und problemlosen Betrieb des jeweiligen Pelletofens zu gewährleisten, sollte dieser in regelmäßigen Abständen von geschultem Fachpersonal gewartet und gereinigt werden. Das kostet zirka 150 bis 200 Euro.

Zusatzfunktionen

Eine solche, welche gerade in letzter Zeit zusehends an Bedeutung gewonnen hat, ist die WLAN-Steuerung. Diese ermöglicht es, einen Pelletofen per App zu programmieren. Konkret heißt das, man kann ihn noch auf dem Nachhauseweg einschalten, um dann bei der Ankunft ein warmes Heim vorzufinden. Die Programmierung lässt sich auch längerfristig anlegen, indem man einen Pelletofen-Wochenplan mit bis zu drei Ein- und Ausschaltzeiten anlegt. Über diese Art der Fernsteuerung lässt sich die Energieeffizienz deutlich erhöhen, da man es gezielt vermeiden kann, dass die entsprechende Immobilie unnötig viel beheizt wird oder allzu stark auskühlt. Teilweise besteht auch die Möglichkeit, dass ein Pelletofen über die WLAN-Funktion Kontakt zu ihrer Besitzerin oder ihrem Besitzer aufnimmt, beispielsweise indem sie im Falle einer Störung eine entsprechende Fehlermeldung übermittelt. Auch besteht die Möglichkeit, dass der jeweiligen Person Bescheid gegeben wird, wenn wieder eine Wartung oder Reinigung des Ofens nötig ist.

Eine weitere Zusatzfunktion bilden sogenannte Warmluftkanalisierungen.

Mit diesen können Einzelöfen aufgerüstet werden. So ermöglicht man es, gleich mehrere Räume statt nur einen zu beheizen. Hierzu wird die warme Luft über ein System aus entsprechend verlegten Rohren weitergeleitet. Auf diese Weise lässt sich der von dem Pelletofen beheizte Raum ausdehnen.

Förderungsrichtlinie und Rechtliches

Wasserführende Pelletöfen sind zwar kostspieliger als andere, dafür fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz: BAFA) diese jedoch mit einem finanziellen Zuschuss von 2.000 Euro. Voraussetzung hierfür ist, die Heizleistung beträgt zwischen 5 und 25 kW. Sollte der Ofen zusätzlich über eine Abgasreinigungsvorrichtung verfügen, erhöht sich diese Summe auf 3.000 Euro. Es besteht sogar die Möglichkeit weitere 500 Euro zu bekommen, wenn der Pelletofen in Kombination mit einer Solaranlage betrieben wird. Einzelöfen weisen zwar allgemein einen geringeren Anschaffungspreis auf, jedoch sind diesbezüglich keinerlei Fördermittel vorgesehen.

Bei Pelletöfen weisen die Abgase tendenziell eine niedrigere Temperatur auf. Dadurch besteht das Risiko einer sogenannten Versottung.

Hierunter versteht man einen Vorgang, bei dem in den Abgasen enthaltene Stoffe im Schornstein kondensieren, also vom gasförmigen in den flüssigen Zustand übergehen, die Wände des Schornsteins durchdringen und dort eine schädigende Wirkung entfalten. Um dies zu vermeiden, sollte der Schornstein eines Pelletofens besonders wärmeisoliert sein. Außerdem weisen derartige Schornsteine häufig einen geringeren Querschnitt auf. Die hinsichtlich der Emissionen vorgeschriebenen Grenzwerte hängen von der Art des Pelletofens ab. Außerdem müssen sie grundsätzlich in Relation zu der beheizten Fläche gesehen werden. So liegt die Grenze in Bezug auf Einzelöfen bei 0,25 Gramm Kohlenstoffmonoxid pro Kubikmeter und 0,03 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter. Zudem ist ein minimaler Wirkungsgrad von 85 % vorgeschrieben. Hinsichtlich Wasserführender Pelletöfen liegen diese Werte bei 0,25 Gramm Kohlenstoffmonoxid pro Kubikmeter, 0,02 Gramm Feinstaub pro Kubikmeter und einem Wirkungsgrad von mindestens 90 %.

Gesetzt den Fall, der Fußboden des jeweiligen Raumes besteht aus einem leicht entflammbaren Material wie z. B. Teppich, Parkett oder Laminat, muss der Pelletofen mit einer feuerfesten Bodenplatte ausgestattet sein.

Von der Ofentür aus gesehen ist hier ein Radius von mindestens 50 Zentimetern vorgeschrieben, von den Seiten her 30 Zentimeter. Hinsichtlich der Rückseite des Ofens sind mindestens 20 Zentimeter Abstand zu sämtlichen leicht entflammbaren Gegenständen einzuhalten. Hierzu zählen insbesondere Textilen und Holzgegenstände. Der Abstand zu einer Wand sollte mindestens 40 Zentimeter betragen. Vor der endgültigen Inbetriebnahme muss der Ofen offiziell durch den zuständigen Schornsteinfeger abgenommen werden.

Fazit

Pelletöfen unterscheiden sich von anderen Ofenarten hauptsächlich durch ihr hohes Maß an technischer Raffinesse. In ihnen vereinigen sich modernste Technologie wie Fernsteuerung und halboder vollautomatischer Betrieb und traditionelles Heizen mit Holz (in diesem Fall meist Holzpellets). Letzteres bietet die Möglichkeit einer Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. All diese Faktoren sind es, welche dem Thema Pelletöfen seine Relevanz verleihen, insbesondere mit Blick auf die Zukunft.