Ein Ofenventilator stellt eine spezielle Art von Ventilator dar. Er dient dazu, die von einem Ofen ausgehende warme Luft gleichmäßig innerhalb des entsprechenden Raumes zu verteilen. Besitzerinnen und Besitzer eines Kamins sehen sich häufig mit dem Problem konfrontiert, dass zwar in unmittelbarer Nähe des Ofens eine angenehme Wärme herrscht, dieser Zustand mit größer werdender Entfernung jedoch drastisch abnimmt. Dem soll ein Ofenventilator entgegenwirken, indem er die warme Luft gleichmäßig über eine möglichst große Distanz verteilt. Sein Zweck stellt folglich das genaue Gegenteil dessen dar, wozu Ventilatoren sonst eingesetzt werden. Abgesehen von ihrem grundsätzlichen Zweck unterscheiden sich Ofenventilatoren von konventionellen Ventilatoren auch noch durch andere Faktoren.
Der Ofenventilator – Wie ist er?
Um die gemütliche Kaminatmosphäre nicht zu stören, sind sie fast komplett geräuschlos. Außerdem besteht ein Ofenventilator nicht aus demselben Kunststoff wie konventionelle Ventilatoren, sondern aus besonders hitzebeständigem Material. Aus diesem Grund nimmt er auch in Verbindung mit sehr heißen Oberflächen keinen Schaden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Ofenventilatoren, von denen jede ihre eigene Funktionsweise hat. Die erste bilden die sogenannten Stirling-Heißluftventilatoren, welche bis vor ein paar Jahren noch sehr weit verbreitet gewesen sind. Um zu funktionieren, benötigen sie weder Strom aus der Steckdose noch von einer Batterie oder einem Akku. Sie funktionieren nach demselben Prinzip wie eine Weihnachtspyramide. Aufgrund der von dem Kamin ausgehenden Hitze erwärmt sich die ihn umgebende Luft. Hierdurch beginnen die einzelnen Gasteilchen, welche die Luft bilden, verstärkt damit, sich zu bewegen. Das Volumen der Luft erhöht sich. Konkret heißt das, sie dehnt sich aus.
Die Bewegung innerhalb der Luft überträgt sich auf die Rotorblätter des Ventilators, welche dadurch ebenfalls anfangen sich zu bewegen, genauer gesagt, sich zu drehen. Mittels dieser kontinuierlichen Drehung wird die warme Luft innerhalb des jeweiligen Raumes verteilt.
Thermoelektrische Ofenventilatoren
Die zweite Kategorie bilden Thermoelektrische Ofenventilatoren. Sie benötigen ebenfalls keinerlei Stromzufuhr. Allerdings funktionieren sie dank des sogenannten Peltier-Elements, welches wiederum auf dem Peltier-Effekt beruht. Es erzeugt mittels der Temperaturdifferenz zwischen Unter- und Oberseite des Ofenventilators Elektrizität. Man spricht in solch einem Fall von Thermoelektrizität. Der Ventilator befindet sich auf dem Ofen. Folglich wird seine Unterseite durch diesen erwärmt. Die Oberseite ist sehr viel kühler, was eine Temperaturdifferenz erzeugt, welche die Rotorblätter des Ventilators in Gang setzt. Anschließend sorgt der durch die Bewegung der Rotorblätter verursachte Luftstrom dafür, dass die obere Seite kühl und der Temperaturunterschied erhalten bleibt. Solange also von dem Kamin ein gewisses Maß an Wärme ausgeht, dreht sich der Ventilator also automatisch mit. Kühlt sich der Ofen nach entsprechender Benutzung wieder ab, stellt auch der Ventilator seinen Betrieb ein. Umgekehrt kann es jedoch auch passieren, dass der Kamin zu heiß wird, wodurch der Ventilator Schaden nehmen würde. Für solche Fälle ist er mit einem sogenannten Bimetall ausgestattet, welches als Überhitzungsschutz dient.
Ein Bimetall stellt einen speziellen Metallstreifen dar, welcher angesichts steigender Temperaturen anfängt sich zu biegen.
Bei einem Ofenventilator wird hierdurch der Abstand zwischen diesem und dem Ofen vergrößert. Hierdurch bekommt das Gerät die Möglichkeit etwas abzukühlen. Für gewöhnlich geschieht das bei einer Temperatur zwischen 300 und 350 °C. Benannt wurde das Peltier-Element bzw. der Peltier-Effekt nach dem bedeutenden französischen Physiker Jean Peltier (1785 – 1845). Grundsätzlich können sowohl Stirling-Heißluftventilatoren als auch Thermoelektrische Ofenventilatoren zum Einsatz kommen. Letztere funktionieren jedoch merklich zuverlässiger und sind überdies weniger wartungsintensiv.
Vor- und Nachteile
Ein Vorteil von Ofenventilatoren ist ihre bereits erläuterte Fähigkeit, die von einem Kamin ausgehende warme Luft gleichmäßig innerhalb des entsprechenden Raumes zu verteilen. Dem
manchmal auftretenden Problem, dass man fernab des Ofens anfängt zu frieren, kann somit entgegengewirkt werden. Durch die Benutzung eines solchen Ventilators kann ein entsprechender Ofen außerdem deutlich effizienter genutzt werden. Hierdurch lassen sich die Kosten für Brennmaterial und Heizung reduzieren.
Weil Ofenventilatoren grundsätzlich ohne Stromzufuhr funktionieren, verursachen sie auch keine zusätzlichen Energiekosten. Da sich der Anbau eines solchen Geräts sehr einfach gestaltet, ist er mit keinem größeren Arbeitsaufwand verbunden. Ofenventilatoren, insbesondere die thermoelektrischen Modelle, weisen zudem nur eine geringe Anfälligkeit gegenüber technischen Störungen auf. Folglich ist auch bezüglich ihrer Benutzung mit keinem größeren Aufwand zu rechnen, weder in finanzieller noch in irgendeiner anderen Hinsicht.
Ofenventilatoren funktionieren mittels der von dem entsprechenden Kamin emittierten Hitze.
Hieraus ergibt sich einerseits der bereits beschriebene Vorteil, dass sie keinerlei Stromzufuhr benötigen und daher sowohl kostengünstig als auch umweltfreundlich sind. Andererseits bringt dies auch einen Nachteil mit sich: Solche Ventilatoren funktionieren nur in Verbindung mit einem Ofen, welcher viel Wärme auf einmal abgibt. Etliche Modelle aus Naturstein (insbesondere solche aus Speckstein) neigen jedoch dazu, die entstehende Wärme sehr lange zu speichern und sie nur nach und nach abzugeben. In solchen Fällen funktioniert ein Ofenventilator für gewöhnlich nicht. Derartige Ventilatoren verursachen grundsätzlich nicht viel Lärm. Mit einem gewissen Geräuschpegel sollte man dennoch rechnen. Personen, welche diesbezüglich sehr empfindlich sind, könnten sich dadurch gestört fühlen.
Geeignete Öfen
Ofenventilatoren eignen sich grundsätzlich für Pelletöfen und für die meisten Arten von Kaminöfen. In Bezug auf letzteres gibt es verschiedene Ausnahmen. Eine davon stellen offene Kamine dar. Diese neigen dazu, den größten Teil der von ihnen erzeugten Wärme sofort in den entsprechenden Raum abzugeben. Der verbleibende Anteil ist zu klein, um hiermit zusätzlich auch noch einen Ofenventilator zu betreiben. Eine weitere Ausnahme stellen sogenannte Speicheröfen dar. Hierbei begründet sich dies jedoch nicht durch die Beschaffenheit, sondern durch das verwendete Material. Solche Öfen bestehen aus Naturstein.
Hierzu zählt auch der bereits erwähnte Speckstein. Derartige Materialien speichern die erzeugte Wärme zunächst über einen sehr langen Zeitraum hinweg. Erst nach und nach geben sie diese an ihre Umgebung ab. Auch das reicht nicht aus, um damit einen Ofenventilator zu betreiben. Einen Grenzfall bilden Öfen, welche lediglich mit Naturstein verkleidet sind. Solche zählen nicht zu den Speicheröfen, da hierfür der Anteil an verbautem Naturstein zu niedrig ist. Aufgrund der besagten Verkleidung neigen sie jedoch auch dazu, Wärme lange zu speichern. Als Faustregel gilt: Je höher der Anteil an entsprechendem Naturstein ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass sich der entsprechende Ofen mit einem Ventilator kombinieren lässt.
Kaufkriterien
Es gibt verschiedene Kriterien, anhand derer man Ofenventilatoren vergleichen und bewerten kann. Eines davon ist die Betriebstemperatur. Sie markiert die Temperatur, ab der das entsprechende Gerät seinen Betrieb aufnimmt. Heizt man seinen Ofen an, ist die von ihm ausgehende Wärme zunächst noch gering. Dementsprechend wird man beobachten können, dass sich der Ventilator nur langsam dreht. Hersteller geben neben der Betriebstemperatur meist auch jene an, bei der das Gerät sein volles Potenzial ausschöpft. Für gewöhnlich liegt diese bei 100 bis 120 °C.
Temperaturen ab etwa 350 °C sind üblicherweise zu hoch für einen Ofenventilator. Sollte dies der Fall sein, nimmt dann der Überhitzungsschutz seinen Betrieb auf. Ein anderes Kriterium ist die Anzahl der Rotorblätter. Hierbei gilt: Je mehr Rotorblätter ein entsprechendes Modell hat, desto mehr Luft bewegt es. Allerdings ist dafür auch mehr Energie von Nöten. Folglich sollte die Anzahl der Rotorblätter zur Menge der Wärme passen, welche der Ofen auf einmal abgibt. Ist diese sehr hoch, kann die Wahl bedenkenlos auf ein Modell mit sechs Rotorblättern fallen. Ist diese hingegen so niedrig, dass gerade einmal die entsprechende Betriebstemperatur erreicht wird, empfiehlt sich eines mit zwei Rotorblättern.
Auch die Antwort auf die Frage, wie lang die Rotorblätter sein sollten, spielt eine große Rolle. Hierbei gilt die Faustregel, dass pro Quadratmeter des jeweiligen Raumes ein Zentimeter Länge erforderlich ist.
Hitzebeständigkeit
Im Gegensatz zu Ventilatoren, welche einem anderen Zweck dienen, müssen solche für den Ofen hitzebeständig sein. Aus diesem Grund kommen meist Aluminium oder Stahl zum Einsatz. Diese Materialien beginnen erst bei sehr hohen Temperaturen zu schmelzen. Hinsichtlich der Temperatur gibt es nichtsdestotrotz immer eine Obergrenze. Bei den meisten Modellen liegt diese zwischen 350 und 450 °C. Sollte der jeweilige Kamin derartige Temperaturen erreichen, empfiehlt es sich, unbedingt einen Ofenventilator mit Überhitzungsschutz zu wählen.
Wie bereits erwähnt, sind die meisten Ofenventilatoren fast geräuschlos. Nichtsdestotrotz können sich Menschen, welche diesbezüglich sehr empfindlich sind, gestört fühlen. Gerade für diese Personen ist es wichtig zu wissen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen diesem Kriterium und einem anderen besteht, nämlich der Anzahl an Rotorblättern. Je mehr hiervon vorhanden sind, desto leiser der Ventilator. In der Regel liegt der Geräuschpegel jedoch nicht über 25 Dezibel.
Platzierung
Noch bevor man sich einen Ofenventilator anschafft, sollte überprüft werden, ob eine hierfür geeignete Fläche direkt über dem Ofen zur Verfügung steht. Ist eine solche vorhanden, wird diese zunächst mit einem feuchten Tuch sauber gewischt. Anschließend platziert man den Ventilator an der vordersten Kante und außerdem so, dass er sich in der Mitte des unter ihm liegenden Ofens befindet.
Hierbei ist darauf zu achten, dass der Propellerkopf in die Mitte des jeweiligen Raumes zeigt. Alternativ gibt es auch Modelle, welche man am Ofenrohr befestigen muss. Hierfür ist es jedoch nicht erforderlich, extra ein Loch in das Rohr zu bohren. Stattdessen liegen dem entsprechenden Ventilator meist hitzebeständiges Klebeband oder geeignete Gurte bei.
Fazit zum Ofenventilator
Für all jene, die sich mit dem Problem konfrontiert sehen, in größerer Entfernung zu ihrem Kamin zu frieren, obwohl dieser gerade in Betrieb ist, kann ein Ofenventilator eine sehr gute Anschaffung darstellen. Hierbei gibt es zwar einiges zu beachten. Allerdings sollte sich angesichts eines für Ventilatoren geeigneten Ofens leicht etwas Passendes finden lassen.