Grillkamine können auch als Kamingrills bezeichnet werden. Ein solches Gerät zeichnet sich dadurch aus, dass es einerseits als Wärmequelle, andererseits aber auch zur Essenszubereitung genutzt werden kann. Für gewöhnlich setzen sich Grillkamine aus vier Teilen zusammen: Feuerkammer, Rauchfang (einschließlich Schornstein), Aschekasten und Unterbau. Die teilweise umschlossene Feuerkammer bietet Raum für das Feuer und die Platzierung des Grillguts. Kamingrills erlauben das Verfahren des direkten Grillens. Hierbei wird das Grillgut direkt über der Hitzequelle platziert. Die hohe Temperatur von bis zu 260 °C verleiht dem Grillgut die bei vielen sehr beliebte Kruste. Im Falle von Fleisch empfiehlt es sich, dieses außerdem mit Fett oder einer geeigneten Marinade zu bestreichen. Einerseits können hierdurch noch höhere Temperaturen erreicht werden, was die Krustenbildung zusätzlich verstärkt. Andererseits lässt sich so ein Austrocknen des Fleisches verhindern.
Der Rauchfang stellt eine trichterförmige Haube dar. Sein Zweck besteht darin, den durch die Verbrennung entstehenden Rauch in den zugehörigen Schornstein zu leiten. Es bedarf eines solchen Rauchfangs, um eine möglichst große Fläche zu schaffen, mittels derer das Rauchgas angesaugt und anschließend abgeleitet wird.
Den Aschekasten benötigt man, um die Asche auffangen zu können. Bei manchen Modellen kann man den Unterbau zur Aufbewahrung von Kohle oder Brennholz nutzen. Zwischen Unterbau und Brennkammer befinden sich zudem Öffnungen, über die dem Feuer Luft zugeführt wird. Diese Art der Luftzufuhr stellt eine Ergänzung zum ohnehin eintretenden Kamineffekt dar. Zu diesem kommt es dadurch, dass sich die Luft über dem Kaminfeuer erwärmt.
Hierdurch verstärken die einzelnen Teilchen der Luft ihre Eigenbewegung, was wiederum dazu führt, dass die Abstände zwischen ihnen insgesamt größer werden. Innerhalb desselben Volumens befinden sich dann weniger Teilchen als zuvor. Aus diesem Grund wird die Luft leichter, steigt nach oben und gelangt über den Schornstein nach draußen. Innerhalb des Schornsteins entsteht durch das Entweichen der warmen Luft ein Unterdruck, welcher dadurch ausgeglichen wird, dass kältere Luft von außen einströmt. Sie liefert Sauerstoff, um das Feuer zu schüren. Grillkamine bieten den Vorteil, problemlos zwei Funktionen gleichzeitig erfüllen zu können: Einerseits stellen sie typische Kamine dar, welche man als Wärmequelle nutzen und hierbei das von ihnen ausgehende typische Ambiente genießen kann. Andererseits kann man sie zum Grillen nutzen, zur Zubereitung unterschiedlichster Speisen wie z. B. Fleisch Fisch, Käse, Gemüse oder
Süßspeisen. Viele Menschen schätzen an Kamingrills außerdem deren dekorativen Charakter.
Was muss man beim Kauf des Grillkamins beachten?
Größe und Design
Hinsichtlich der Größe eines Grillkamins gilt es genau zu überlegen, wie viel Platz diesbezüglich zur Verfügung steht bzw. wie viel Platz man bereit ist, hierfür zur Verfügung zu stellen. Modelle aus Stahl stellen für gewöhnlich diejenigen dar, welche am wenigsten Raum benötigen. Sollten die Kapazitäten also sehr begrenzt sein, empfiehlt es sich, seinen Fokus hauptsächlich auf diese Kategorie zu richten.
Das Design eines Grillkamins ist wesentlich von dessen Material abhängig. Modelle aus Edelstahl wirken häufig sehr modern bis futuristisch.
Kamingrills aus Naturstein erfreuen sich großer Beliebtheit, weil diese eine Natürlichkeit vermitteln, durch welche sie sich optisch hervorragend in einen Naturgarten einfügen. Ein Nachteil von Naturstein ist jedoch dessen hoher Preis. Beton kann diesbezüglich eine kostengünstige Alternative darstellen.
Montage und Platzierung
Bezüglich der Platzierung gibt es für gewöhnlich zwei Optionen: Terrasse oder Garten. Für die Terrasse bieten sich vor allem mobile Geräte an. Diese haben ein möglichst niedriges Gewicht und können daher prinzipiell an den unterschiedlichsten Orten zum Einsatz kommen. Manche Modelle sind sogar mit Rollen ausgestattet, was ihnen ein besonders hohes Maß an Mobilität verleiht. Ein weiteres wesentliches Merkmal ist, dass derartige Grillkamine oftmals als Bausätze geliefert werden. Man braucht folglich nichts weiter zu tun, als die bereits fertig produzierten Teile zusammenzusetzen.
Kamingrills für den Garten werden hingegen komplett gemauert. Hierdurch stehen sie fest an einem bestimmten Ort. Mobil sind solche Grills folglich nicht, dafür jedoch sehr robust und ein sehr markantes sowie omnipräsentes Stilelement innerhalb des entsprechenden Gartens.
Material
Viele angebotene Grillkamine bestehen aus Beton. Dieses Material ist sehr robust und zeichnet sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit aus. Allerdings weist Beton auch ein sehr hohes Gewicht auf. Hierdurch benötigt ein solcher Kamingrill zwingend einen Standort, bei dem der Untergrund in der Lage ist, diese Last zu tragen. Überdies sind entsprechende Modelle aufgrund ihres Gewichts nur in sehr geringem Maße mobil.
Stahl
Stählerne Grillkamine sind ebenfalls sehr langlebig und überdies leicht zu pflegen. Die oftmals äußerst voluminöse Abdeckung schützt das Kaminfeuer von diversen Witterungseinflüssen. Somit ist eine Benutzung auch bei ungünstigem Wetter, wie beispielsweise starkem Wind, möglich. Im Vergleich zu Modellen aus anderen Materialien haben solche Kamingrills nur ein geringes Gewicht. Hierdurch sind sie in Bezug auf die Platzierung deutlich flexibler, da auch ein Einsatz an Orten mit weniger festem Untergrund möglich ist. Zudem können solche Grillkamine mit minimalem Aufwand von einem Ort an einen anderen verbracht werden.
Einen Nachteil stellt jedoch der für gewöhnlich sehr hohe Anschaffungspreis dar. Auch die niedrige Höhe des Grillrosts kann von größeren Menschen als störend empfunden werden. Einen Sonderfall stellen Kamingrills aus Naturstein dar. Diese werden meistens direkt an ihrem jeweiligen Standort gemauert. Wer sich hierzu in der Lage sieht und Freude an derartigen Tätigkeiten hat, kann sich einen solchen Grillkamin selbst mauern. Alternativ kann das auch von einem externen Dienstleister übernommen werden. In jedem Fall hat man bei einem solchen Modell einen großen Spielraum, was die individuelle Gestaltung angeht. Das gilt z. B. hinsichtlich der Größe. Diese kann genau an die jeweiligen individuellen Bedürfnisse angepasst werden
Außerdem stellen derartige Kamingrills ein äußerst markantes optisches Stilelement dar, welches sofort die Blicke der Betrachterinnen und Betrachter auf sich zieht. Von Nachteil ist der hohe zeitliche und finanzielle Aufwand. Lässt man die Herstellung von entsprechendem Fachpersonal übernehmen, wird hierdurch zwar der zeitliche Aufwand reduziert, gleichzeitig jedoch der finanzielle in die Höhe getrieben. Überdies nehmen gemauerte Grillkamine sehr viel Platz in Anspruch, weshalb sie sich nur für Grundstücke mit großem Garten eignen. Zudem können sie nicht an verschiedenen Standorten eingesetzt werden, was sich im Falle eines Umzugs oft besonders nachteilig auswirkt. Besitzerinnen und Besitzern bleibt dann häufig nichts anderes übrig, als ihren Kamingrill zurückzulassen.
Einen Grillkamin selbst mauern
Zunächst muss das Bauprojekt hinreichend geplant und vorbereitet werden. Hierzu wird festgelegt, wie der Grillkamin im Detail beschaffen sein soll und entsprechendes Baumaterial besorgt. Außerdem ist ein geeigneter Standort auszuwählen. Diese befindet sich üblicherweise innerhalb des Gartens. Sind alle Vorarbeiten erledigt, wird zunächst die Grasnarbe entfernt, um so eine ebene Fläche zu schaffen. Wie eben die so entstandene Fläche ist, lässt sich mittels einer handelsüblichen Wasserwaage feststellen.
Als Nächstes werden die entsprechenden Bodenplatten verlegt. Hierbei sollte besonders umsichtig vorgegangen werden, da man während dieses Arbeitsschrittes das Fundament für den gesamten späteren Kamin schafft. Dann wird Mörtel aufgetragen und Reihe für Reihe gemauert. Mithilfe eines passenden Brettchens kann sichergestellt werden, dass die Fugenabstände gleichmäßig groß sind, ein Trick, der einem insbesondere dann zugutekommt, wenn man noch nicht viel Erfahrung in Bezug auf das Maurerhandwerk hat. Mit einem Hammer werden die einzelnen Steine nach dem Verlegen festgeklopft.
Fensterstürze
Hat man den Unterbau fertig gemauert, werden vorgefertigte Fensterstürze hierauf gesetzt. Sie bilden den Untergrund für die Brennkammer. Man verlegt sie mit etwas Abstand zueinander. Diese Abstände dienen dazu, das Feuer später zusätzlich mit Luft zu versorgen. (Stehen die Stürze an einer Seite etwas über, lässt sich dies ohne großen Aufwand in eine praktische Ablage verwandeln. Hierzu muss man lediglich noch eine geeignete Platte, z. B. aus Holz darauf kleben, um so eine ebene Fläche zu schaffen.)
Im nächsten Schritt mauert man weitere Steinreihen. Sie bilden die Wände der Brennkammer. Bevor man die entsprechenden Steine verbaut, müssen schon die Löcher für die Halterung gebohrt
werden, welche später den Grillrost trägt. Auf die Fensterstürze, welche das Fundament der Brennkammer bilden, kommt noch ein Sandbett, in das man lose eine weitere Schicht aus Steinen legt. Diese darf keinesfalls vermörtelt werden, da sich die Steine später durch die Hitze des Feuers ausdehnen.
Bei dem hier beschriebenen Bau handelt es sich um einen sehr einfachen. Es gibt auch wesentlich professionellere Modelle, welche beispielsweise überdacht sind oder andere zusätzliche Funktionen aufweisen. Wie ein Grillkamin im Einzelnen beschaffen ist, hängt davon ab, welche Ansprüche an ihn gestellt werden und wie viel Zeit und Geld man bereit ist hierfür aufzuwenden.
Grillfläche und Grillrost
Die Größe der Grillfläche variiert von Modell zu Modell. Der Durchmesser ist ca. 40-50 cm. Entscheidet man sich hingegen dafür, seinen Grillkamin selbst zu mauern bzw. mauern zu lassen, ist die Größe der Grillfläche frei wählbar. Grillroste bestehen meistens aus Edelstahl. Dieses Material rostet nicht und weist außerdem ein hohes Maß an Beständigkeit auf. Zudem ist Edelstrahl sehr pflegeleicht. Einerseits kann man ihn leicht reinigen, andererseits zeigt er eine deutlich geringere Anfälligkeit gegenüber Verschmutzung als andere Materialien. Überdies ruft Edelstahl keinerlei Veränderungen in Bezug auf den Geschmack der entsprechenden Lebensmittel hervor. Manche Grillroste bestehen auch aus verchromtem Stahl. Dieser ist zwar preiswerter, allerdings auch von deutlich schlechterer Qualität.
Zusatzausstattung
Der Umgang mit einem Grillkamin kann sich wesentlich komfortabler gestalten, wenn sich zwischen Brennkammer und Unterbau rechts, links oder beidseitig eine Tischplatte befindet. Auf dieser kann man verschiedene Dinge, wie beispielsweise Grillwerkzeuge oder Grillgut, abstellen und sich hierdurch zusätzliche Gänge und unnötige Arbeit ersparen. Ein weiterer Faktor, welcher den Umgang mit einem Kamingrill deutlich angenehmer gestaltet, liegt vor, wenn der Unterbau zur Aufbewahrung von Brennmaterial wie Kohle oder Brennholz genutzt werden kann. Hierdurch spart man sich nicht nur unnötige Gänge, sondern auch Platz innerhalb der eigenen Räumlichkeiten, welcher sonst zum Lagern des entsprechenden Brennstoffs in Anspruch genommen
werden müsste.
Ist ein Grillkamin zusätzlich mit Rollen ausgestattet, kann er sehr komfortabel an den unterschiedlichsten Orten zum Einsatz kommen.
Fazit zum Grillkamin
Grundsätzlich eignen Kamingrills sich hervorragend für Menschen, welche einerseits sehr gerne grillen und andererseits das typische Ambiente eines Kaminfeuers schätzen. Trifft dies zu, bleibt nur noch die Frage, für welches Modell man sich entscheidet. Diesbezüglich ist die Auswahl sehr groß, so dass es Jeder und Jedem möglich sein sollte, etwas Passendes zu finden. Wer etwas ganz Besonders haben möchte, kann sich auch einen speziell für sich gemauerten Grillkamin anschaffen.